„Wir heißen alle Gäste aus Bayern hier in Schlesien ganz herzlich willkommen“, so die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland Elisabeth Wolbers im Namen der Vertreter der Stadt Breslau, des Bürgermeisters von Nadolice Wielkie sowie der Vertreter der deutschen Minderheit aus Breslau und Oppeln in Schlesien und der deutsch-polnischen Stiftung „Pamiec“ (Gedenken). „Wir freuen uns, dass sie die Toten, die aus Breslau und aus den Kreisen Mittelschlesiens hierher überführt wurden, bei uns besuchen; gemeinsam wollen wir dieser Toten in Eintracht und Frieden gedenken. Was uns allen bleibt ist die Trauer und das Gedenken an die vielen Opfer des letzten großen Krieges, der hier in Breslau nach mehrmonatiger Belagerung der Stadt am 6. Mai 1945 also vor 71 Jahren zu Ende ging, gedenken wollen wir aber auch der Opfer aller nachfolgenden Kriege“.
„Wir stehen hier in Schlesien nachdenklich an den Soldaten- und Kriegergräbern, wir haben die Kraft an diesen Gräbern für diese vielen Toten zu beten“, so Prälat Günther Lipok bei der Gedenkstunde der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim am Hochkreuz der deutschen Kriegsgräberstätte in Groß Nädlitz, nahe der alten schlesischen Hauptstadt Breslau. „Wir dürfen und wollen Terror, Gewalt und Unrecht in der Welt nicht einfach so hinnehmen, wir wollen uns weiter für Frieden in der Welt einsetzen“.
Pius Graf, der Obmann der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim mahnte: " hier wird das Schicksal von Millionen von Menschen die im Krieg ums Leben kamen, menschlich, und wir fühlen den Schmerz der Menschen, deren Heimat angeriffen wurde und wir spüren den Schmerz der Menschen die ihre Heimat verloren haben. Wir erkennen wa Rassismus und Verblendung, Hass und Unterdrückung den Völker angetan hat und antut."
„Wenn die Generation der Kriegsteilnehmer und aller die unmittelbar betroffen waren in den nächsten Jahren abtritt, dann ist es die Aufgabe unseres Verbandes das Gedenken zu bewahren“. Zu den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden und der beiden Nationalhymnen legten Generalkonsulin Wolbers, die Vertreter der deutschen Minderheit und der deutsch-polnischen Stiftung „Pamiec“ sowie Obmann Pius Graf zahlreiche Kränze und Blumengebinde am Hochkreuz von Nädlitz nieder.
Die Blaskapelle Niklasreuth gab der Gedenkstunde eine ganz besondere Note; ihre Anwesenheit vermerkten besonders die Angehörigen der deutschen Minderheit sehr positiv. „Wir freuen uns sehr einmal originale bayerische Blasmusik hier bei uns zu hören“. Sie waren mit einem Bus extra aus Oppeln nach Breslau gekommen, um an dieser außergewöhnlichen Feierstunde teilnehmen zu können.
Nur etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum von Breslau entfernt entstand in Groß Nädlitz (heute Nadolice Wielkie) auf einem über drei Hektar großen Gelände eine deutsche Kriegsgräberstätte für etwa 18000 Gefallene. Ein Sammelfriedhof, auf dem alle im Raum Niederschlesien noch zu bergenden Kriegsopfer eine endgültige Ruhestätte erhalten. Seit 1998 wurden etwa 12500 Kriegstote aus den Woiwodschaften Niederschlesien und Oppeln auf diesen Friedhof umgebettet. Im Eingangsgebäude, in dem auch eine kleine Ausstellung über die Aufgaben und Ziele des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge informiert, liegen Bücher mit Namen und Daten der bereits identifizierten Gefallenen aus. Die Namen und Daten der hier Ruhenden sind auf Granitstelen angebracht, die am Rande des jeweiligen Belegungsblockes aufgestellt sind.
Im Anschluss wurde gemeinsam mit Vertretern derStadt Breslau auf dem polnischen Soldatenfriedhof auch ein Kranz niedergelegt. (letzten Bilder)