Am heutigen Bezirkstreffen gedenken wir nicht nur unserer Gefallenen und Vermissten, sondern auch der vielen Kriegsversehrten, der Heimatvertriebenen und der vielen Menschen, die ohne Väter und
Großväter aufwachsen mußten, auch Sie sind Opfer des Krieges, und das wirkt bis in unsere Tage. Und an eine Gruppe unserer Gesellschaft, die ganz besonders unter der Kriegszeit und Nachkriegszeit
leiden mußten, möchte ich erinnern, das sind unsere Mütter und Großmütter. Sie waren es, die ohne ihre Männer nach dem Krieg dieses Land aufbauen, Haus und Hof erhalten mußten und ihre Kinder ohne
Väter großzogen. Immer in der Hoffnung: Nie wieder Krieg.
Wir blicken heuer auf 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland zurück. Eine Ära des Wiederaufbaus und Wohlstands, eine Zeit in Frieden und Freiheit wie es unsere Volk noch nicht erlebt hat.
Aber diese Hoffnung hat sich auch für uns nicht erfüllt. Seit vielen Jahren stehen wieder junge deutsche Soldaten im Kriegseinsatz, sind junge Männer aus unseren Familien währen ihres Einsatzes ums
Leben gekommen. Da kann man sich schon fragen, was hat der heutige Tag für einen Sinn wenn sich nichts ändert.
Liebe Leut, der Sinn ist, dass sich was ändern muss und die Hoffnung ist, dass sich was ändern wird. Es ist schön in Frieden zu ruhen, aber ist immer noch besser in Frieden zu leben.
In diesem Sinne legen wir diesen Kranz nieder.