24.04. - 27.04.2025
VON JOHANN PENZKOFER
Landkreis - Anstelle einer geplanten Sonderzugreise musste aus technischen Gründen der Bundesbahn heuer aber mit Reisebussen gefahren werden. So machten sich die Veteranen aus dem ganzen Landkreis Rosenheim mit deutlich über 500 Männern und Frauen in zehn, vollbesetzten Bussen auf den Weg nach Istrien. Alle Teilnehmer der Reise waren in der Hotelsiedlung „Plava Laguna“ – Porec komfortabel untergebracht.
Jedem Bus war ein eigener Fremdenführer zugeteilt, sodass weitgehend für alle dieselben Erlebnisse jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge zustande kamen. Gleichzeitig für alle war, als Höhepunkt am zweiten Tag der Reise, die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung auf dem Soldatenfriedhof in Pula.
Von 13 Vereinsfahnen feierlich umrahmt und von der aus Niklasreuth mitgereisten Blaskapelle musikalisch gestaltet, zelebrierte Pfarrer Michael Nagel zusammen mit dem örtlichen Seelsorger sowie Hannerl Weiderer als Lektorin den Gedenkgottesdienst für alle Kriegsopfer. In ihren Reden machten sowohl Pius Graf, als Obmann der Interessengemeinschaft wie auch der politische Vertreter der Region, Bürgermeister Filip Zoricic, auf die Bedeutung des Weltfriedens und der Völkerverständigung aufmerksam. In diesem Zusammenhang und von der Gedenkfeier tief beeindruckt wurde in den einzelnen Bussen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gesammelt.
Die deutsche Kriegsgräberstätte in Pula mit Toten des Zweiten Weltkrieges befindet sich auf dem ehemaligen „Kaiserlich und Königlichen Marinefriedhof“ im Stadtteil Stoja, der bereits 1862 angelegt wurde. Ein Hochkreuz aus Metall, flankiert von zwei Gedenksteinen, weist auf die Gräberstätte hin. (Bild) Mit der Inschrift in deutscher Sprache und demselben Text auf Kroatisch und Italienisch ist zu lesen, dass dieser Soldatenfriedhof bereits im Jahre 1862 als K. u. K. Marinefriedhof Pola errichtet und vor 35 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge vom österreichischen Schwarzen Kreuz und der Stadtgemeinde Pula renoviert wurde.
Auf diesem Soldatenfriedhof in Pula ruhen sowohl Angehörige der K. u. K. Kriegsmarine und des damaligen Heeres wie auch Gefallene des ersten Weltkrieges. Dazu weisen liegende Gedenksteine mit 316 deutschen Namen auf Gefallene des zweiten Weltkrieges hin. Bei der Instandsetzung der deutschen Kriegsgräber im Jahr 1990 wurden die Namen der Verstorbenen auf Metalltafeln verzeichnet, die entlang der Einfriedungsmauer des Ehrenteils liegen.
Anschließend an die Gedenkfeier folgte für einen Großteil der Teilnehmer eine Besichtigung der Altstadt von Pula. Mit zu den Sehenswürdigkeiten historischster Gebäude und berühmter Architektur zählt die Arena, dem einzigen römischen Amphitheater der Welt mit vier erhaltenen Seitentürmen, sowie die Stadttore, der Hafen und eine venezianische Festung. Andere Vereinsgruppen entschieden sich auf Vorschlag und in Absprache mit ihrer Reiseleitung auf eine ebenso sportliche wie beeindruckende Stadtführung durch die historische Altstadt von Porec. Vor 6000 Jahren war die Halbinsel schon bewohnt, bevor zu Beginn unserer Zeitrechnung die Römer ihre Spuren hinterließen. Die ganze Altstadt ist ein Kulturdenkmal mit dem besonders sakralen Komplex der Euphrasiana deren Mosaike zu den schönsten und besten erhaltenen Werken der byzantinischen Kunst zählen.
Nach einem anstrengenden Tagesausflug mit zwei Booten entlang der Küste Istriens sowie einem Teilstück des Limski-Kanals bis zur Stadtbesichtigung von Rovinj folgte ein gemeinsamer Festabend. Anlässlich der Beerdigung von Papst Franziskus wurde die Abschlussfeier am Samstagabend von der Musikkapelle Niklasreuth mit einem Trauer-Coral eröffnet. Anders, als bei einer Fahrt mit dem Sonderzug, war die Schlussfeier für Pius Graf die beste Gelegenheit, sich als Obmann der Interessengemeinschaft und unermüdlicher Organisator bei allen Teilnehmern zu bedanken. Nicht vergessen wurden auch die, auf alle Busse verteilten Helfer. Außerdem erinnerte er daran, dass sich Interessenten über www.ig-rosenheim.de/unsere-interessengemeinschaft zur nächsten Viertagesfahrt mit deinem Sonderzug informieren können. Besonderen Wert legte er darauf, dass auch für Gehbehinderte nahezu immer eine Möglichkeit besteht, bei allen Reiseangelegenheiten teilnehmen zu können.
prj / FOTO PENZKOFER
Wie schon seit vielen Jahren wurde auch heuer wieder für den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge gesammelt. Es kam eine stattliche Summe von 2800 Euro zusammen die von der IG auf 4000 Euro erhöht wurde.