SONDERZUG 2017 Triest und Adria
Gedenkfeier und Besuch von Triest
Als Andenken an den Besuch erhielt die IG ein kleines Stück Stacheldraht aus den Stellungen am Izonzo von 1915-1918
Die Übersetzung des Textes siehe oben Datei: Stacheldraht.pdf
Bilder(Heinrich Rehberg)
„Wir stehen hier in Redipuglia nachdenklich an den Soldaten- und Kriegergräbern, wir haben die Kraft auch noch nach 100 Jahren an diesen Gräbern für diese vielen Toten zu beten“, so Prälat Günther Lipok bei der Gedenkstunde der IG der Krieger- und Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim auf der größten Gedenkstätte Italiens am Monte Sei Busi in Redipuglia nahe der alten Hafenstadt Triest. „Die Toten mahnen auch noch nach 100 Jahren. Wir dürfen und wollen Terror, Gewalt und Unrecht in der Welt nicht einfach so hinnehmen, wir wollen uns weiter für Frieden in der Welt einsetzen“.
„Wir heißen alle Gäste aus Bayern hier bei uns ganz herzlich willkommen“, so der Leiter der Gedenkstätte „Wir freuen uns, dass Sie die Toten aus dem ersten großen Kriege, die nach dem Kriegsende zwanzig Jahre lang von allen Schlacht-feldern der Region und von allen umliegenden Bergen herunter hierher überführt wurden, bei uns besuchen; gemeinsam wollen wir dieser Toten in Eintracht und Frieden gedenken. Was uns allen bleibt ist die Trauer und das Gedenken an die vielen Opfer des großen Krieges, der hier vor fast 100 Jahren zu Ende ging, gedenken wollen wir aber auch der Opfer aller nachfolgenden Kriege“.
Die Blaskapelle Niklasreuth und die Fahnenabordnungen einiger Vereine der IG Rosenheim gaben der Gedenkstunde eine ganz besondere Note. Zahlreiche ital-ienische Schulklassen besuchten an diesem Tag die Gedenkstätte und staunen über die fast 600 bayerischen Gäste in Redipuglia.
"Hier an dieser Stelle gedenken wir aller Menschen die als Opfer von Krieg und Gewalt, in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart ums Leben kamen und kommen. Als Sinnbild für die Millionen Opfer liegen hier die sterblichen Überreste von 100.000 Gefallenen. Davon über 60.000 unbekannte Gefallene. Auch wenn ihr Tod schon hundert Jahre her ist, ist ihr Sterben nicht Geschichte. Sie starben weil der Machtanspruch weniger, das Streben nach Nationalismus vieler und das Versagen aller einen Krieg auslöste den die Welt bis dahin nicht kannte. Das Trotz des Schreckens des 1.WK, die Menschen diese Probleme nicht bewältigen konnten war der Auslöser für den 2.WK mit noch schrecklicheren Folgen. Aber was am meisten erschreckt und nachdenklich macht ist, als diese Gedenkstätte im Sept 1938 eingeweiht wurde, war es noch genau ein Jahr bis zum Beginn des 2.WK" so Pius Graf, der Obmann der IG in seiner Gedenkrede. Zu den Klängen vom "Guten Kameraden" und der beiden Nationalhymnen legten der ital. Leiter der Gedenkstätte sowie Obmann Pius Graf einen Kranz nieder.
Die Militärische Gedenkstätte von Redipuglia ist der größte Soldatenfriedhof Italiens, der den italienischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs gewidmet ist. Das auf den Hängen des Monte Sei Busi nach den Plänen des Architekten Giovanni Greppi und des Bildhauers Giannino Castiglioni realisierte Bauvorhaben wurde in den 30er Jahren verwirklicht und 1938 nach zehn Jahren Arbeit eingeweiht. Die Anlage enthält die sterblichen Überreste von 100187 Soldaten, davon über 60.000 unbekannte Soldaten, die in der umliegenden Region zwischen 1915 und 1917 im Rahmen der zwölf Isonzo-Schlachten gefallen sind.
Das Ehrenmal ist eine Riesentreppe mit 22 Stufen, in diese Stufen sind die Gräber integriert. Diese Anordnung soll nach den Vorstellungen des Architekten Greppi einen großen Appellplatz andeuten, auf dem die Gefallenen symbolisch angetreten sind. Auf den unteren Stufen befinden sich die Grabstätten der 39857 identifizierten italienischen Gefallenen in alphabetischer Reihenfolge von unten nach oben. Jede Grabstelle ist durch eine Bronzetafel mit Name und Dienstgrad gekennzeichnet.
In der Mitte der ersten Stufe ist als einzige Frau auf der gesamten Anlage die Rotkreuzschwester Margherita Kaiser Parodi Orlando begraben, auf der 22. Stufe ruhen 72 Marinesoldaten und 56 Männer der „Guardia di Finanza“, alle anderen über 100.000 Männer sind Soldaten des Heeres. Am Ende der Treppe und der Riesenstufen liegen zwei mit Bronzeplatten gedeckte große Gräber, die die sterblichen Reste von 60.000 unbekannten Soldaten enthalten.
Der Oberbefehlshaber der italienischen dritten Armee Emanuel Herzog von Aosta und fünf in der Schlacht gefallene Generäle sind in großen Sarkophagen auf der Gedenkstätte bei ihren Soldaten bestattet. Ganz oben erinnern drei Kreuze an das Bild des Berges Golgotha und die Kreuzigung Christi.
Am Samstag Ausflug mit Besuch von verschiedenen Städten und Sehenswürdigkeiten entlang der kroatischen Adria