Ausflug Veteranen Bad Endorf nach Meran
Bad Endorfer Veteranen gedenken der Kriegsopfer und beten für den Frieden mit einer Kranzniederlegung am Deutschen Soldatenfriedhof in Meran (Südtirol)
Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Bad Endorf hat sich Anfang Oktober, nach coronabedingter Pause, wieder auf den Weg gemacht, um an einem Soldatenfriedhof der Gefallenen des zweiten Weltkrieges zu gedenken. Ziel der diesjährigen Reise war der Deutsche Soldatenfriedhof in Meran. Auf diesem Friedhof ruhen insgesamt 1058 Tote, darunter 60 Unbekannte und 15 Frauen, die überwiegend an ihren Kriegsverletzungen gestorben sind. Um all die Verwundeten behandeln zu können wurden damals zahlreiche Hotels zu Lazaretten umfunktioniert. Diejenigen Soldaten, die geheilt werden konnten und wieder dienstfähig waren, mussten zurück an die Front, und diejenigen, die Ihre Verletzung nicht überlebt haben, wurden in Meran begraben.
Der erste Tag der dreitägigen Reise war geprägt vom Besuch des Etschquellbunker Nr. 20 in Reschen. Unter fachkundiger Führung wurde deutlich, dass diese Verteidigungsanlage mit der dazugehörenden Panzersperre am darüberliegenden Plamort völlig sinnlos waren, und wie alle andern 350 Bunkeranlagen, die über ganz Südtirol verteilt waren, nie in eine Kriegshandlung eingebunden waren. Für die Reisegruppe besonders interessant waren auch die Schilderungen zur Entstehung des Reschensee und das damit verbundene Leid derer, die durch den Bau der Staumauer Hab und Gut verloren haben.
Am zweiten Tag besuchte die Gruppe den Deutschen Soldatenfriedhof in Meran. Unter der Leitung von 1. Vorsitzenden Konrad Schauer gedachten die Anwesenden all der Toten des Deutschen Soldatenfriedhofs, aber auch der der Gefallenen des 1. Weltkrieges auf dem benachbarten Österreichisch-Ungarischen Soldatenfriedhofes, und dem sich anschließenden Italienischen Soldatenfriedhofs. Konrad Schauer betonte in seiner Ansprache, dass man die Totenruhe nicht stören darf, dass wir die Toten aber doch immer wieder aus ihren Gräbern herausholen müssen, damit sie uns mahnen, damit sie uns daran erinnern, dass ein Krieg nur Tod und Leid hervorbringt. Am Ende der Andacht legte Wolfgang Aicher im Namen der Krieger- und Soldatenkameradschaft einen Kranz nieder. Hierzu wurde die mitgeführte Vereinsfahne gesenkt. Anwesend waren auch der Obmann des Vereins „Österreichisch-Ungarischer Soldatenfriedhof in Meran“, Herr Tschimben, und die Direktorin des zivilen Friedhofs in Meran, Frau Gabl. Im Anschluss senkte sich die Vereinsfahne zum Gebet auch an den Denkmälern der benachbarten Soldatenfriedhöfe. Diese grenzübergreifende Geste hinterließ bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck.
Bei der Heimreise am dritten Tag stand noch das Andreas Hofer Museum in St. Leonhard im Passeiertal auf dem Programm. Auch hier wurde durch einen sehr informativen Film deutlich dargestellt, dass ein Krieg nur Leid und Tod mit sich bringt.
Anschließend ging es über den Jaufenpass nach Sterzing, und über den Brennerpass wieder zurück nach Bad Endorf.
Albert Schweitzer hat Soldatenfriedhöfe einmal als Prediger des Friedens bezeichnet, und darum, so Schauer zum Abschluss der Reise, werden wir uns in absehbarer Zeit wieder auf den Weg machen, weil das Gebet um Frieden, gerade an solchen Orten, eine besondere Bedeutung hat.