Interessengemeinschaft (IG Rosenheim) der Krieger-, Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim e.V.
Interessengemeinschaft (IG Rosenheim)der Krieger-, Veteranenvereine und Soldatenkameradschaftenim Landkreis Rosenheim e.V.

Unsere Kameraden Schönau, Baiern, Berganger und Irschenberg

 

Internationaler Besuch zum Thema

 

Erinnerungskultur und Bier

 

Am Lingekopf, einer im Kriegsjahr 1915 hart umkämpften Vogesenhöhe im Elsass, findet seit 1922 jeweils am zweiten Sonntag im August eine Gedenkzeremonie der Franzosen für ihre Gefallenen statt. Seit über 60 Jahren geschieht dies gemeinsam mit den Deutschen. Im Jahr 2022 waren die Teilnehmer von Veteranenvereinen aus dem südlichen Landkreis Ebersberg und aus dem Norden der Landkreise Rosenheim und Miesbach besonders zahlreich vertreten. Konkret handelte es sich um die Vereine aus Baiern, Berganger, Schönau und Irschenberg. Erstmals wurde das Bier der Schlossbrauerei Maxlrain am Lingekopf ausgeschenkt. Dies kam so: Traditionell gibt es nach der Zeremonie auf dem deutschen Soldatenfriedhof Bärenstall und dann auf dem französischen Militärfriedhof Wettstein einen gemeinsamen Umtrunk mit Elsässer Weißwein und bayerischem Bier; schließlich stellte die Bayerische Armee während des Ersten Weltkriegs dort oben das mit Abstand stärkste Kontingent an deutschen Soldaten.

 

Auf dem Lingekopf befinden sich eine Gedenkstätte und ein Museum, die von dem Verein "Mémorial du Linge" ehrenamtlich unterhalten werden. Der Präsident des Vereins, Dominique Mueller, ist ein ehemaliger General der Französischen Armee. In der vergangenen Woche war er zu Recherchearbeiten im Kriegsarchiv in München. Ein militärgeschichtlich zustande gekommenes Freundschaftsverhältnis führte ihn von Donnerstag bis Samstag in die Gemeinde Baiern im südlichen Landkreis Ebersberg. Am Freitagvormittag besuchte er die Kriegsgräberstätte Oberelkofen für das Zugunglück im Juli 1945 bei Aßling. Zu Mittag stand die Besichtigung der Schlossbrauerei Maxlrain mit anschließendem geselligem Beisammensein auf dem Programm. Anton Hoiß, der Verkaufsleiter für Gastronomie und Vereine, führte souverän durch die Räume der ehemaligen und der neuen Abfüllanlage. Der Vortrag wurde kurz unterbrochen, als sich durch das offene Fenster eine kurze Unterhaltung mit dem vorbeigekommenen Seniorchef Dr. Erich Prinz von Lobkowicz ergab. Für die Brauereiverantwortlichen war es eine gute Gelegenheit, die Führungsriege der Fahrten an den Lingekopf persönlich kennenzulernen.

Die Gäste aus Frankreich betonten, dass Zeremonie und Umtrunk im lokalen und regionalen Bewusstsein der Elsässer gut verankert sind, was auch in der zahlreichen Teilnahme von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zum Ausdruck kommt. Die gleichzeitige Hinwendung auf das Gedenken an die Toten, aber auch auf die Bedürfnisse der Lebenden, macht eine ähnliche Geisteshaltung bei Elsässern und Bayern deutlich. Das ist vielleicht der Grund, warum der von den Bayern gepflegte Spruch "Maßkriag san uns liaba ois Weltkriag" auch bei den Freunden auf der anderen Seite des Rheins gut ankommt. Genau an dieser Stelle kommt die Schlossbrauerei wieder ins Spiel, die bereits die letzten 2 Jahre das Bier für den Umtrunk stellte. So, wie es zum Abschied ausschaute, ist die Versorgung durch die Schlossbrauerei Maxlrain auch in diesem Jahr wieder gesichert. Mit dieser guten Perspektive und hochzufrieden von den gewonnenen Eindrücken, rückte die Besuchergruppe wieder ab.

 

Die Besuchergruppe vor dem Haupteingang der Schlossbrauerei Maxlrain. Neben den drei elsässischen Gästen sind unter anderem auf dem Bild zu sehen: Hohenlindens Bürgermeister Ludwig Maurer, die Vorsitzenden der Veteranenvereine im Landkreis Rosenheim, Pius Graf und Manfred Bradler im Landkreis Ebersberg, Dr. Michael Stumpf, der Organisator der Frankreichfahrten, sowie Stefan Heller aus der Gemeinde Baiern, der das Besuchsprogramm ausgerichtet hat. Ganz vorne links Anton Hoiß, der die Brauereiführung leitete.

Der Umtrunk am Lingekopf im Jahr 2022. Dem imposanten Ausschank, dem Inhalt der Fässer und der leistungsfähigen Mannschaft, alle in bayerischer Tracht gekleidet, war es zu verdanken, dass sich noch mehr Gäste als sonst dem gut gekühlten Bier zuwandten. Das Bild zeigt Deutsche und Elsässer vereint: Politiker vom Bürgermeister bis zum Senator, also von der lokalen bis zur nationalen Ebene, und hohe Offiziere beider Seiten; sogar eine Vertreterin des konsularischen Korps war aus Straßburg gekommen. Und natürlich zeigt das Bild auch einen Teil derjenigen, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten; sie stammten aus den Veteranenvereinen Schönau und Baiern.

 

Herzlichen Dank für Ihr Interesse an unserer IG

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© Pius Graf